Welt-Inkontinenz-Tag am 30.06.2024

Am 30. Juni ist Welt-Inkontinenz-Tag
Klinikum Hersfeld-Rotenburg mit Beratungsangebot

Es ist ein sensibles Thema: Rund 10 Millionen Menschen sind alleine in Deutschland von Inkontinenz betroffen. Zum Aktionstag am 30. Juni wollen auch die Ärzte und Pflegefachkräfte der geriatrischen Abteilung am Klinikum auf die Erkrankung aufmerksam machen. „Wir haben hier ein kleines Team, das betroffene, stationär aufgenommene Patienten berät. Dabei ist es unser wichtigstes Ziel, mit kontinenzfördernden Maßnahmen die Lebensqualität zu verbessern. Viele wissen gar nicht, welche Möglichkeiten es da gibt“, so Silke Ickler-Diebel, Pflegefachkraft und zertifizierte Inkontinenz-Beraterin.

„Unser Beratungsteam hat seinen festen Sitz und Haupteinsatzort in der geriatrischen Klinik unseres Hauses“, erklärt Stationsleitung Katja Brill-Stache. Dies liege vor allem daran, dass Inkontinenz eine Alterserscheinung ist: Etwa ab dem Rentenalter spielen Faktoren wie eine vergrößerte Prostata, hormonelle Umstellungen der Wechseljahre oder auch Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson eine Rolle. Diese können zu einer Inkontinenz führen. „Wer an einer Inkontinenz leidet, hat Probleme damit, zur passenden Zeit an einem dafür passenden Ort die Blase oder den Darm zu entleeren. Dazu gehört auch, dieses Bedürfnis ausreichend kommunizieren zu können“, ergänzt Ickler-Diebel.

Am Klinikum Bad Hersfeld werden Patienten bei der Aufnahme zu möglichen Hinweisen auf eine Inkontinenz befragt. „Das ist ein ganz sensibles Thema, welches von allen Beteiligten viel Feingefühl erfordert“, so Ickler-Diebel. Danach wird bei Bedarf das Beratungsteam eingeschaltet. Dazu: „Die meisten Betroffenen wissen gar nicht, was es alles für Hilfsmittel und Maßnahmen gibt. Inkontinenz ist leider immer noch ein absolutes Tabu-Thema.“ Umso wichtiger, dass das Team aus den beiden Beraterinnen, Ärzten, Pflegefachkräften und Ergotherapeuten hier der Inkontinenz nachgeht und einen individuellen Lösungsweg zeigt. In nahezu jedem Fall könne das Team herausfinden, woher die Inkontinenz kommt, wie sie verbessert oder kompensiert werden kann und welche Versorgungsmaterialien und Maßnahmen die richtigen sind, so Ickler-Diebel weiter. Zusätzlich besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Team der Klinik für Urologie im Haus. Mit seiner Arbeit leistet das Beratungsteam einen wesentlichen Beitrag bei der Patientenversorgung im Klinikum.