Sanierung des Klinikums beginnt

Am Klinikum Bad Hersfeld haben jetzt offiziell die Bauarbeiten für die Sanierung der Bettenhäuser West und Mitte begonnen. Insgesamt werden 80 Millionen Euro zu etwa gleichen Teilen im Klinikum Bad Hersfeld und im Herz- und Kreislaufzentrum (HKZ) in Rotenburg investiert. „Wir haben lange auf diesen Tag hingearbeitet“, sagte Geschäftsführer Martin Ködding vor der Presse. Er bekräftigte zugleich, dass die Umbau- und Umstrukturierungspläne trotz Kritik wie geplant umgesetzt werden. Landrat Dr. Michael Koch berichtete, dass das Klinikum weitere Zuschüsse für die energetische Sanierung vom Land erhalten hat, weshalb sich der Baubeginn etwas verzögert habe. „Ich hätte gern ein Jahr früher begonnen, aber das Warten hat sich gelohnt“, sagte Koch und machte deutlich, dass „nachhaltig und gut“ gebaut werden soll.
In der ersten Bauphase wird nun zunächst mit der energetischen Sanierung des Westflügels begonnen, der noch aus dem Jahr 1959 stammt. Dafür sind rund 1,7 Millionen Euro vorgesehen. Geplant ist, die Fenster und die Beschattung auszutauschen und die Fassade sowie das Dach zu dämmen. Für diese Arbeiten werden Fördermittel des Landes in Höhe von etwa 300 000 Euro eingesetzt. Der Rest der Finanzierung wird über ein spezielles Darlehen-Programm der Hessischen Landesregierung abgewickelt.
Aktuell seien Aufträge im Volumen von mehr als 1,2 Millionen Euro erteilt worden, berichtete Ködding. Trotz der guten Konjunktur habe man keine Probleme gehabt, geeignete Handwerker zu finden. Je nach Witterung sollen die Arbeiten am Bettenhaus West bis Mitte 2019 abgeschlossen sein. Die Sanierung wird aufgrund der guten Belegungslage im Klinikum im laufenden Betrieb stattfinden. Nach diesem Bauabschnitt soll der Umzug der Psychiatrie nach Rotenburg erfolgen. Danach beginnen die Bauarbeiten am Bettenhaus Mitte.

Hoch hinaus am Klinikum

Einen ganz besonderen Platz an der Sonne haben Landrat Dr. Michael Koch und die Verantwortlichen des Klinikums am Freitag für sich gefunden. Wagemutig kletterten sie bei strahlendem Herbstwetter für das Pressefoto auf das Baugerüst am Bettenhaus West, das nun weithin sichtbar signalisiert: Hier geht es endlich los. Nach Jahren des Wartens und Planens beginnt nun bei laufendem Klinik-Betrieb die heiße Bauphase, mit der die weitere Umstrukturierung des Klinikums eingeleitet wird. Geschäftsführer Martin Ködding erklärte am Rande des Pressetermins, man halte trotz der Kritik aus der Bad Hersfelder Stadtpolitik und aus Patientenkreisen ohne Abstriche an den Planungen fest. Unzählige erklärende Gespräche seinen inzwischen geführt worden, „nur die Hauptkritiker sind für uns nicht erreichbar“, sagte Ködding und meinte damit die Bürgerinitiative gegen die Verlegung der Orthopädie, die aus dem Kurpark nach Rotenburg an HKZ umziehen und dort erweitert werden soll. Seine Gesprächsangebote würden von der Bürgerinitiative abgelehnt, sagte Ködding. Mit dem Baubeginn kommt nun die Umstrukturierung ins Rollen. Nach der energetischen Sanierung des Bettenhauses West erfolgt dann der Umzug der Psychiatrie aus Bad Hersfeld nach Rotenburg. In den dadurch freiwerdenden Räumen werden die Patienten aus dem Bettenhaus Mitte untergebracht, das danach teilweise abgerissen und kernsaniert wird. Wegen der vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibung aller Baumaßnahmen und der damit verbundenen Unwägbarkeiten wollten sich Ködding und Landrat Koch nicht auf einen Fertigstellungstermin festlegen. Bis 2022 sollen aber zumindest alle Aufträge erteilt und das Geld ausgegeben sein.

Hier finden Sie den Bericht aus der Hersfelder Zeitung vom 06.10.2018

Hier finden Sie den Bericht im Kreisanzeiger vom 10.10.2018