Mehr Effizienz im HKZ

Das Rotenburger Herz- und Kreislauf-Zentrum (HKZ) befindet sich nach der Übernahme durch das Klinikum weiterhin im Umbruch. Jetzt haben Dr. Tobias Hermann, medizinischer Direktor des Klinikums Hersfeld-Rotenburg, und Dr. Dieter Fischer, der seit einem Jahr Kardiologie-Chefarzt am HKZ ist, eine Zwischenbilanz gezogen.

Demnach habe sich die Anzahl der Ärzte erhöht. Die Strukturen seien effizienter, die Liegezeiten kürzer geworden. Betriebsbedingte Kündigungen habe es nicht gegeben. Hermann unterstrich aber: Mitarbeiter, die nicht mitziehen, haben langfristig keine Zukunft mehr im HKZ. „Wir sind noch lange nicht am Ende des Umbruchprozesses“, sagt Hermann. Das größte Problem sei der Investitionsstau. „Das HKZ ist ein Flugzeugträger, der aus einer anderen Zeit kommt. Wir haben jeden Stein umgedreht.“ Um den Standort dauerhaft zu erhalten, müssten Leerstände genutzt werden, sagt Hermann mit Blick auf die Verlagerung der Psychiatrie und Psychotherapie aus der Kreisstadt nach Rotenburg.

Eine große Herausforderung sei die Verkürzung der Liegezeiten gewesen: „Bundesweit betrug in den 90er Jahren die stationäre Verweildauer von Patienten 14 Tage, jetzt sind wir bei 6,4 Tagen“, sagt Fischer. Das HKZ sei diesem Trend lange hinterhergelaufen. „Wir haben die Bedingungen an die Vorgaben der Kostenträger angepasst, sonst würden wir auf den Kosten sitzen bleiben.“ Veränderungen hat es nach der Übernahme auch in der Führungsebene gegeben. Statt eines Chefarztes verfügt die Kardiologie seit einem Jahr über vier Chefärzte. Zwei Chefärzte in Teilzeit Auf die oft geäußerte Kritik, diese seien aber nur selten in Rotenburg, entgegnete Hermann, dass Dr. Stefan Steiner und Dr. Dieter Fischer in Vollzeit am HKZ arbeiteten, Prof. Holger Nef (auch in Gießen) und Dr. Reinhard Funck (auch in Bad Hersfeld) jeweils für zwei Tage die Woche. Das sei in Zeiten von Videokonferenzen aber auch kein Problem. „Der Chef muss längst nicht mehr alles selbst machen“, sagt Fischer.

Moderne Strukturen, verkürzte Liegezeiten, effizientere Arbeitsweisen – ein Teil der insgesamt 800 Mitarbeiter am HKZ gehe diesen bereits eingeschlagenen Weg mit, betont Hermann. Er macht aber auch klar: „Von Mitarbeitern, die weiter in den alten Strukturen verharren und keine Veränderungsbereitschaft zeigen, müssen wir uns im letzten Schritt dann auch trennen.“ (Sebastian Schaffner)

Hier finden Sie den Bericht in der Hersfelder-Zeitung vom 17.03.2018