Wer Gutes tut, darf auch mal feiern

Sie ist schon zur Tradition geworden, die alljährliche Feier zum Lollsausklang der „Grünen Damen“ vom Klinikum Bad Hersfeld am letzten Tag des Lullusfestes im Stadthotel. Die Damen erkennt man an ihrem äußere Merkmal, dem grüne Schal und sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Patienten bei ihrem stationären Aufenthalt im Krankenhaus die Hilfe anzubieten, die im normalen Klinikalltag nicht geleistet werden kann. Dazu zählen Besorgungen zu tätigen, Bücher aus der Bücherei ausleihen und auch ganz einfach mal die Sorgen und Befürchtungen der Patienten in einem Gespräch vor einer unvermeidlichen Operation sich anzuhören. Sie sind halt Kümmerer, Zuhörer und Helfer für alle Patienten im Klinikum in schwierigen Zeiten und das alles leistet die 26 „Grüne Damen“ umfassende Gruppe im Klinikum Bad Hersfeld ehrenamtlich. Von den 26 Frauen sind 12 als sogenannte „Bücherdamen“ für die Bibliothek verantwortlich, die Bücher an die Patienten verleihen.

Nachwuchssorgen bei den „Grünen Damen“
Aber wie Einsatzleiterin Brigitte Kubicek mitteilte, plagen die Frauen mit dem grünen Schal Nachwuchssorgen, man könnte noch ein paar Helferinnen, aber auch gerne Helfer, also „Grüne Männer“, dringend gebrauchen, damit die segensreiche Arbeit im Klinikum Bad Hersfeld auch für die Zukunft gesichert werden kann.   Es wäre schön, wenn sich noch weitere Frauen oder auch Männer für diese wichtige, ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle der Patienten im Klinikum zur Mitarbeit entschließen würden. Wer bei den „Grünen Damen“ mitmachen möchte, kann die Einsatzleiterin Brigitte Kubicek unter der Telefon Nummer 06621/76835 sowie per E-Mail unter brigitte.kubicek@t-online.de kontaktieren.

Es bleibt auch mal Zeit zum Feiern
Und so nehmen sie sich auch mal Zeit und treffen sich alljährlich zum Lollsausklang, um ein paar gemütliche Stunden bei Kaffee und Kuchen zu verbringen. Dazu hatten sie in diesem Jahr auch wieder den Hersfelder Lolls-Mönch Henner Göbel, Lolls-Feuermeister Klaus Otto und die ev. Seelsorgerinnen des Klinikums, Elke Henning mit ihrer Drehorgel und Elvira Ohlwein-Dräger eingeladen. Henner Göbel kam natürlich in seiner Mönchskutte und begann mit den „Grünen Damen“ zu plaudern. Er lobte die Arbeit der Frauen und stellte eine Verbindung zwischen Mönchstum und der ehrenamtlichen Tätigkeit der „Grünen Damen“ her.

Elke Henning sorgte mit ihrer Drehorgel für die musikalische Unterhaltung und Feuermeister Klaus Otto erinnerte daran, dass man bevor das Lullusfeuer angezündet wird und nach dem es wieder am Sonntag gelöscht wird „Enner, zwoon, dräi… Budewähn“ ruft. Während das Feuer die Woche über brennt wird „Enner, zwoon, dräi….Bruder Lolls“ gerufen. Als „Budewähn“ wurden schon vor langer Zeit die Lollsbuden der Schausteller im „Herschfeller Platt“ bezeichnet. So ergab es sich dann, dass die „Grünen Damen“ zusammen mit dem Feuermeister ihr „Enner, zwoon, dräi…Budewähn“ durch die Flure des Stadthotels erschallen ließen. Bei Kaffee und Kuchen und netter Unterhaltung ließ man den Tag in gemütlicher Atmosphäre ausklingen.

HINTERGRUND
Die „Grünen Damen“ wurden im Jahr 1985 von der damaligen Klinikpfarrerin Gertrud Matthias unter tatkräftiger Mithilfe von Erika Metzner gegründet und sind eine Vereinigung von ehrenamtlich tätigen Frauen im Bad Hersfelder Klinikum, die sich um Patienten kümmern und diese betreuen. Früher hatte man diese Frauen an dem grünen Kittel erkannt, deswegen auch der Begriff „Grüne Damen“. Heute tragen die Frauen ein grünes Halstuch, weil zwischenzeitlich das Reinigungspersonal grüne Kittel als Dienstkleidung trägt und man eine Verwechselung ausschließen möchte.

Erika Metzner: „Botschafterin des Lächelns mit goldenem Herz“
Die Mitbegründerin der „Grünen Damen“ Erika Metzner, kann am 12. November 2017 ihren 96. Geburtstag feiern und war auch bei der Feier zum Lollsausklang dabei. Zu ihrem 90. Geburtstag, am 12. November 2011, besuchte der damalige Verwaltungsdirektor Heino Stange sie zu Hause und bezeichnete Erika Metzner sehr treffend als „Botschafterin des Lächelns mit goldenem Herz“. Leider ist sie, bedingt durch das hohe Alter, seit einer Zeit auf den Rollstuhl angewiesen. (G.M.)