Schockraummanagement – jede Minute zählt

Mitarbeiter des zertifizierten Traumazentrums im Klinikum Bad Hersfeld üben mit Mitarbeitern aus dem DRK für den Notfall

Im Rahmen der jährlichen Pflichtfortbildung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Bad Hersfeld trainieren seit fünf Wochen die Mitarbeiter des Rettungsdienstes und des Klinikum Bad Hersfeld die Patientenübergabe bei Traumanotfällen:

Die Versorgung von Schwerverletzten im Schockraum, dem „Innerklinischen Erstversorgungsort“ nach der präklinischen Stabilisierung durch den Rettungsdienst. Manchmal sind Ärzte aus fünf Fachabteilungen gleichzeitig beim Patienten im Schockraum. „Lebenswichtige Entscheidungen müssen in kürzester Zeit getroffen werden und sollten trotzdem hundertprozentig sein“, so Priv. Doz. Dr. med. Rüdiger Volkmann, Chefarzt, der Unfallchirurgie und Orthopädie. „Das geht nicht ohne Üben und das Training darf natürlich nicht am echten Patienten erfolgen.“

Zertifiziertes Traumazentrum Osthessen

Nach einem Unfall mit Schwerverletzten zählt im Schockraum jede Minute. Das 2010 zertifizierte regionale Traumazentrum des Klinikum Bad Hersfeld im Verbund des Traumanetzwerkes „Osthessen“, leistet routinemäßig sichere sowie qualitativ hochwertige Arbeit. Insbesondere bei polytraumatisierten Patienten spielt die Zeit bis und während der Erstversorgung eine wesentliche Rolle. Unter einem Polytrauma versteht man die gleichzeitige Verletzung mehrerer Körperregionen oder Organsysteme, wovon eine oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist.

Proben für den Ernstfall – fiktive Fälle schwerstverletzter Patienten werden nachgestellt und anschließend besprochen. Mittels einer Stoppuhr misst Axel Gassen, Unfallchirurg am Klinikum Bad Hersfeld, die Zeit, welche für die Bearbeitung eines „Falles“, verstreicht. „Eine schnelle, strukturierte Übergabe vom Rettungsdienstteam zum weiter betreuenden Arzt in der Klinik sowie die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist unerlässlich, damit die Überlebenschancen für die Verletzungsopfer steigen“, so Mike Heckroth, Lehrrettungsassistent des DRK.

„Durch die Trainings setzen wir genau dort an, jeder Beteiligte kennt seine Aufgaben - die Arbeiten laufen Hand in Hand und kommen dem Patienten zugute“, so Heckroth weiter.

Der diensthabende Chirurg ist für den Notarzt der erste Ansprechpartner, wenn Traumapatienten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dafür gibt es extra ein „Traumahandy“. Der Chirurg benachrichtigt sofort alle Mitarbeiter, die für die Versorgung des Patienten benötigt werden. „Damit minimieren sich die Wartezeiten, erklärt Chefarzt Volkmann, „Die betroffene Person hat dadurch eine wesentlich größere Chance, nach einem Unfall wieder hergestellt zu werden“

Im deutschlandweiten Traumanetzwerk wird zwischen drei Versorgungsstufen unterschieden: lokales, regionales und überregionales Traumazentrum. Das Klinikum Bad Hersfeld garantiert als Regionales Traumazentrum zusammen mit dem Klinikum Fulda als dem überregionalen Traumazentrum die optimale, ortsnahe Versorgung von Schwerstverletzten.