Neubau Klinikum Hersfeld-Rotenburg

„Mit unserem aktuell breiten Fächerspektrum sind wir für die Behandlung hochkomplexer Krankheitsbilder exzellent aufgestellt. Bislang sind die verschiedenen Fachabteilungen in Rotenburg und Bad Hersfeld an drei unterschiedlichen Krankenhausstandorten verteilt, was die nahtlose Patientenversorgung erschwert. Mit dem Neubau schaffen wir eine Voraussetzung dafür, dass die Vernetzung zwischen den verschiedenen Disziplinen vorangetrieben und deren Zusammenarbeit weiter gestärkt wird. Dies ist aber nicht nur ein Bauprojekt, sondern eine Zukunftssicherung der medizinischen Versorgung unserer Mitbürger im Landkreis sowie der Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter“, so Geschäftsführer Rolf Weigel. Der Neubau ermöglicht die Zusammenführung der Akutstandorte an einem Standort, schafft dadurch Möglichkeiten der Umsetzung von Synergieeffekten und kann bestehende bauliche Mängel am Standort am Seilerweg beheben.
 
Über 180 Millionen Euro werden hier im Laufe der kommenden drei Jahre in den Neubau auf dem Wehneberg investiert. Am Standort Bad Hersfeld wird dann in der Bauzeit von gut drei Jahren ein hochmodernes Klinikum inklusive Herzchirurgie und Orthopädie entstehen und die medizinische Versorgung der Bürger der Region für die nächsten Jahrzehnte sicherstellen. „Der schnelle Bauzeitenplan ist neben dem motivierten Architekten- und Fachingenieurteam nur durch die hervorragende Unterstützung der Stadt Bad Hersfeld mit seinem Team in den betroffenen Fachdiensten möglich. Wir möchten die Übergabe des Förderbescheids daher gerne zum Anlass nehmen, unseren Unterstützern auf städtischer Ebene für die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken“, so der Kaufmännische Direktor des Klinikums Sascha Sandow.
 
Der hessische Gesundheitsminister Kai Klose erklärte bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides von 60 Millionen Euro für das aktuell größte Krankenhausprojekt in Hessen: „Indem Sie Ihre Kompetenzen an einem Standort konzentrieren, verbessern Sie auch die Strukturen der stationären Versorgung der Bevölkerung hier im Landkreis.“ Gleichzeitig befinde man sich am Vorabend der großen Krankenhausreform, die überfällig sei und ähnliche Anreize setzen wolle. Man brauche sie auch, um eine flächendeckend hohe Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten zu sichern. „Die Bündelung von Kompetenzen, die Spezialisierung und die engere Kooperation zwischen den Kliniken wird künftig noch wichtiger. Kliniken wie hier in Bad Hersfeld, die bereit sind, Veränderungen selbst anzugehen, sind da durchaus beispielgebend.“
 
Auch Hersfeld-Rotenburgs Landrat Torsten Warnecke dankte dem Gesundheitsminister. Er sprach von einem Tag der Freude und bezeichnete das Projekt als „Leuchtturmprojekt“.  Das Vorhaben könne mit einem Leuchtturm am Hafen verglichen werden – an dem die Menschen sicher ankommen und auch weiter sicher und gut aufgehoben seien. Warnecke bekräftigte: „Dieses Krankenhaus ist ein Leuchtturm.“ Er dankte allen Beteiligten für den gemeinsamen Prozess und freute sich, dass auch Vertreter der Bürgerinitiative hergekommen seien, die nicht das Vorhaben als solches infrage stellten, sondern sich um die Zuwegung zum Klinikum sorgten.
 
Die Finanzierung wird zu je einem Drittel vom Land Hessen, dem Bund und dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg als Eigentümer erfolgen. An diesem Standort stehen dann künftig insgesamt 636 Betten (bisher 560 Betten) zur Verfügung. Der Neubau bildet dabei ein großes Notfallzentrum mit zentraler Notaufnahme, eine große Funktionsdiagnostische Einheit, ein großer zentraler OP-Bereich (inklusive Herzchirurgie und Hybrid OP), eine große interdisziplinäre Intensivstation, vier Pflegstationen zzgl. zwei moderner Wahlleistungsstationen, Radiologie und einen Hubschrauberlandeplatz ab. Der Zeitraum bis zur Antragstellung und Bearbeitung durch das Bundesamt für soziale Sicherung war geprägt durch eine enge und intensive Abstimmungen mit dem Land Hessen und den Kostenträgern, die zu der Maßnahme ebenfalls ihre Zustimmung geben mussten.
 
Zentrale Notaufnahme (ZNA) mit Ärztlichem Bereitschaftsdienst (ÄBD)

Das große Notfallzentrum bildet künftig die zentrale Anlaufstelle für alle medizinischen Notfälle. „Dabei steht auch die intersektorale Zusammenarbeit und optimierte Patientensteuerung durch die unmittelbare Nachbarschaft des Ärztlichen Bereitschaftsdiensts und der Zentralen Notaufnahme im Fokus“, so Dr. Dalibor Bockelmann, Medizinischer Direktor des Unternehmens und weiter zur Medizinstrategie der kommenden Jahre: „Unsere Medizinstrategie antizipiert nicht nur die anstehenden Krankenhausreform, sondern auch die Sicherstellung von gesetzlichen Qualitätsvorgaben und die Berücksichtigung von Megatrends der Medizin, wie etwa Robotik, Ambulantisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Diese Themen berücksichtigen wir schon heute und treffen frühzeitig entsprechende strukturelle Vorkehrungen. Das oberste Ziel ist es, die bestmögliche sektorenübergreifende medizinische Versorgung sicherzustellen und darüber hinaus vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ein attraktiver, moderner und verlässlicher Arbeitgeber zu sein.“
 
OP – Zentrum mit Herzchirurgie und Orthopädie
Im neuen Zentral-OP werden exzellente Voraussetzungen für eine moderne operative Patientenversorgung geschaffen. Die Zusammenführung der bereits am Standort Seilerweg verorteten Disziplinen mit den OPs der Orthopädie und des Herz-Kreislauf-Zentrums Rotenburg ist ein zentraler Bestandteil der Planungen.
 
Intensivmedizin
Mit der Zusammenführung der bisherigen auf 3 Standorte verteilten 4 Intensivstationen und IMC-Bereichen zzgl. Stroke Unit zu einer neuen, großen interdisziplinären Intensiveinheit wird der eingeschlagene Weg zum Ausbau und Sicherstellung der Intensivkapazitäten fortgesetzt. Moderne Strukturen in medizinisch und wirtschaftlich optimaler Größe werden dabei
auch eine effiziente Personalbesetzung ermöglichen.
 
Zahlen, Daten, Fakten Gebäudedaten, qm Nutzfläche
Grundfläche: rund 8.000 m²
Nutzflächen: rund 17.000 m²
              davon:
Diagnostik und Therapie: 5.300 m²
Pflege: 8.800 m²
Nutzgeschosse: 6
Luft-Anbindung: Dachlandeplatz
Boden-Anbindung: Rettungszufahrt
Neuer Haupteingang: mit Zufahrt und Parkzonen