Medizin mit Empathie und Teamarbeit

Der neue Chefarzt am Klinikum, Prof. Dr. Jürgen Lohmeyer, ist am Mittwoch von Geschäftsführer Martin Ködding und vielen Fachkollegen in sein Amt eingeführt worden. Lohmeyer leitet ab sofort die neu strukturierte Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und Gastroenterologie. Er folgt auf die Chefärzte Dr. Peter-Josef Majunke und Dr. Michael Keymling, die vor kurzem in den Ruhestand gegangen sind.

Ihre Verdienste wurden bei dem Festakt in der Hainberg-Klinik ausdrücklich gewürdigt. Mit Lohmeyer sei es gelungen, „die Uni-Medizin in die Region zu holen“, freute sich Geschäftsführer Ködding über den neuen Chefarzt, der künftig eine „große, schlagkräftige und zukunftsfähige“ Einheit im Klinikum führen werde. In Lohmeyers Team  werden künftig vier ausgewiesene Krebs-Experten mit viel klinischer- und Forschungserfahrung arbeiten. Gemeinsam wollen sie die Vernetzung mit den Uni-Kliniken in Gießen und Marburg aber auch die Zusammenarbeit mit Fulda im gemeinsamen onkologischen Zentrum Osthessen vorantreiben.

Lohmeyer kommt von der Justus-Liebig Universität in Gießen, wo er seit 1979 tätig war. In seiner Antrittsrede bezeichneteer die Innere Medizin als „Fundament und die Urmutter“ aller Disziplinen. Er wolle die Hämatologie, Onkologie, Immunologie und Infektionsmedizin sowie seine Erfahrung in Lehre, Weiterbildung und Forschung und der Arbeit in Klinikverbünden im Klinikum Bad Hersfeld-Rotenburg einbringen.

Krebs sei nach wie vor die zweithäufigste Todesursache, aber es gebe auch immer differenziertere Behandlungsmethoden. „Nur mit Teamwork und im Dialog können wir die bestmögliche Therapie für jeden einzelnen Patienten finden“, betonte Lohmeyer die Bedeutung von Klinik-übergreifender medizinischer Arbeit. „Empathische Patientenzuwendung gepaart mit guter Teamarbeit“ nannte Lohmeyer als sein persönliches Leitbild. Der Chefarzt der Klinik für Urologie, Prof. Dr. Gerhard Zöller, betonte danach die Bedeutung des Klinikum bei der Versorgung von Krebspatienten in Kreis. Jährlich gebe es hier rund 550 Neuerkrankungen. Wichtigstes Element der interdisziplinären Zusammenarbeit seien die wöchentlichen Tumor-Konferenzen, bei denen fachübergreifend alle Fälle beraten werden. Die Strukturen im Klinikum stimmen, aber „sie brauchen Menschen, um sie mit Leben zu erfüllen“, freute sich Zöller über den neuen Fachkollegen.

Fachlicher Höhepunkt der Einführungsveranstaltung waren dann zwei Vorträge zur Entwicklung der Krebstherapie, für die mit Prof. Dr. Friedrich Grimminger und Prof. Dr. Andreas Neubauer zwei hochkarätige Experten aus Gießen nach Bad Hersfeld gekommen waren. Sie machten in ihren Beiträgen deutlich, dass Krebs nach wie vor eine schlimme Diagnose, aber die Medizin heute gemeinsam dagegen nicht mehr machtlos ist. (kai)

pdf Bericht aus der Hersfelder Zeitung vom 20.05.2016