Klinikum Bad Hersfeld investiert in Brandschutz

Den Feuerwehren der Städte Rotenburg/F. und Bad Hersfeld wurden vom Geschäftsführer des Klinikum Bad Hersfeld Martin Ködding je ein mobiler Rauchverschluss im Wert von 800 Euro pro Gerät übergeben. Bad Hersfelds Stadtbrandinspektor Frank Jakob und sein Rotenburger Amtskollege, der stellvertretende Stadtbrandinspektor Dirk Riemenschneider waren zur Übergabe gekommen. Der Brandschutzbeauftragte des Klinikums Torsten Wennemuth führte einen der beiden Rauchverschlüsse auch gleich praktisch vor.

Klinikum Geschäftsführer Martin Ködding bedankte sich bei den beiden Feuerwehren für die Schnelligkeit und die große Zuverlässigkeit bei Einsätzen und bei Alarmen von Brandmeldeanlagen, am Klinikum in Bad Hersfeld, der Klinik am Hainberg, der Orthopädie und dem HKZ in Rotenburg. Dafür zollte er den beiden Feuerwehren seinen allerhöchsten Respekt und Anerkennung.

Regelmäßige Aus-und Fortbildung für Brandschützer
Der Auslöser zur Beschaffung solcher überbreiter Rauchverschlüsse war eine der regelmäßig stattfindenden Aus-und Fortbildungsveranstaltungen, die regelmäßig für die Feuerwehr Bad Hersfeld im Klinikum stattfinden, wobei der Brandschutzbeauftragte Torsten Wennemuth die Einsatzkräfte auf den neuesten Stand des Brandschutzes im Klinikum Bad Hersfeld bringt. Auf einer solchen Veranstaltung wurde festgestellt, dass die Feuerwehr Bad Hersfeld und auch die Rotenburger Wehr nicht über solche Geräte verfügen. Nachdem Torsten Wennemuth dies der Geschäftsleitung mitgeteilt hatte, entschloss man sich, drei solcher 1,40 m überbreiten mobilen Rauchverschlüsse zu beschaffen und je einen der Feuerwehr Rotenburg und Bad Hersfeld zur Verfügung zu stellen. Der dritte wird im Klinikum vorgehalten und kann bei Bedarf sofort im Haus eingesetzt werden. Diese überbreiten Rauchverschlüsse sind speziell für Einsätze in Kranken-und Pflegeeinrichtungen entwickelt worden. Die beiden Wehren werden diese beiden Spezialgeräte zukünftig auf einem Löschfahrzeug mitführen und können diese auch bei möglichen Einsätzen in allen übrigen Kranken-und Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet einsetzen.

Wie Torsten Wennemuth berichtete, sponsert die Sparkassenversicherung schon seit einigen Jahren den Feuerwehren im Kreisgebiet Rauchverschlüsse in normaler Türbreite, aber nur für die Gemeinden, die auch bei ihrem Institut versichert sind.

Hintergrund
Die Rauchverschlüsse bestehen aus einem nicht brennbaren Tuch, das in einem Metallrahmen befestigt ist. Dieser Rahmen wird mit einer Spreizstange in einem Türrahmen gespannt und das herabhängende Tuch verschließt die Türöffnung auch dann weitgehend, wenn die dazugehörende Tür geöffnet wird. Da die Feuerwehr in geduckter Haltung in brennende Räume vorgeht, wird so nur im unteren Bereich der Tür der Rauchverschluss geöffnet. Die heißen Brandgase befinden sich dagegen überwiegend oben an der Zimmerdecke und könne damit kaum aus dem Raum entweichen Wird der mobile Rauchverschluss in Kombination mit taktischer Belüftung eingesetzt, steigert dies weiter die Effektivität. In diesem Fall entweicht praktisch kein Rauch mehr durch die Tür. Dabei ist jedoch zu beachten, dass dafür auch eine Abluftöffnung im verrauchten Bereich vorhanden sein muss. Ziel dieser Technik ist es, die heißen Brandgase aus anderen Räumen oder gar Treppenhäusern herauszuhalten. Die giftigen und auch ätzenden Bestandteile des Qualms werden dadurch für Anwohner und Sachwerte nicht gefährlich. Insbesondere rauchfreie Treppenräume sind für die Rettung von Menschen bei Gebäudebränden sehr wichtig. Weiterhin könnten heiße Gase sich auch weiter oben im Gebäude ansammeln und eventuell an anderer Stelle einen weiteren Brand verursachen. (G.M.)

Hier finden Sie den Bericht im Kreisanzeiger vom 06.11.2017