Infotag 2016 im Klinikum Bad Hersfeld

Man möchte den Patienten die Angst vor einer Operation nehmen und dazu wurde dieser Infotag der Klinik für Allgemein-,Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie im Klinikum Bad Hersfeld durchgeführt. Die Zuhörer bekamen nach der Begrüßung im Hörsaal 1, durch Chefarzt PD Dr. Peter Vogel einen Überblick zum Infotag und danach konnten sich die interessierten Besucher in einem extra dafür hergerichteten OP-Saal von den verschiedenen OP-Methoden durch die Fachmediziner informieren.

Klinikhygiene sehr wichtig
Zu diesem äußerst wichtigen Thema gab die leitende Abteilungsärztin für Klinikhygiene Beate Erath Informationen im OP Saal. Es gibt kaum eine Tätigkeit in der Patientenversorgung, bei der nicht die Infektionsprävention ein wesentlicher Bestandteil des Behandlungsverlaufes darstellt. Die Umsetzung der Hygiene in der Alltagsroutine, zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern bedeutet für alle Beteiligten in allen Verantwortungsebenen eine tägliche Herausforderung. Krankenhausinfektionen können die Folge von invasiven medizinischen Maßnahmen wie z.B. der Anlage von Blasen- oder Gefäßkathetern, invasiver Beatmung und Operationen sein. Die Erreger stammen aber nicht zwingend aus der Krankenhausumgebung (Mit-Patienten, Personal, Geräte, Einrichtung, Gebäude), sondern häufig aus dem Körper des Patienten selbst. Erschwerend kommt hinzu, dass eine zunehmende Resistenzentwicklung einzelner Erreger zu beobachten ist. Dies kann bedeuten, dass viele auf dem Markt verfügbaren Antibiotika wirkungslos werden.

Das Klinikum Bad Hersfeld verfügt darüber hinaus über ein umfangreiches Hygienemanagement, welches im Intranet hinterlegt von jedem Mitarbeiter einsehbar ist. Gesetzliche Vorgaben und Maßnahmen zur Infektionsprävention sind darin beschrieben.

  • Standard-Hygienemaßnahmen wie Händehygiene, persönliche Schutzausrüstung, Umgang mit Arzneimitteln, Aufbereitung von Medizinprodukten, Reinigung, Desinfektion und Sterilisation
  • Verfahrensanweisungen zu. ärztlichen und pflegerischen Maßnahmen wie Wundversorgung, Infusionstherapie, Harndrainage,…
  • Maßnahmen beim Auftreten von Infektionskrankheiten und bei multiresistenten Erregern, Ausbruchsmanagement
  • Überwachung der Wasserversorgung und lüftungstechnischer Einrichtungen
  • Überprüfung von Desinfektions- und Sterilisationsgeräten
  • mikrobiologische Untersuchungen von Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie Umgebungsuntersuchungen

Beate Erath wies noch darauf hin, dass alle Patienten vor einer OP auf Keime in Mund, Nase und Rachen untersucht werden. Damit wird ausgeschlossen, dass die gefährlichen Erreger in den OP-Saal übertragen werden.

Was passiert bei einer Narkose?
Über die modernen Anwendungsmöglichkeiten in der Anästhesie klärte leitender Oberarzt Robert Epp die Besucher beim Rundgang durch den OP-Saal auf. Dabei stelle Dr. Epp die modernen Apparate und Gerätschaften vor, die bei einer Narkose zum Einsatz kommen und beantwortete Fragen. Nach den sehr interessanten Vorträgen konnten die Besucher an einem Modell auf dem OP-Tisch selbst mit den Gerätschaften mal hantieren und dabei auf den Monitoren den Fortgang ihrer Bemühungen beobachten, ob sie die im Modell liegenden Gummibärchen richtig greifen und herausholen konnten. Während der Vorträge konnten die Besucher auf den vielen Monitoren eine minimalinvasiv durchgeführte Leistenbruch Operation beobachten.

Bundesweit führend auf dem Spezialgebiet
Chefarzt Dr. Vogel stellte nach der Führung durch den OP-Saal fest, dass man mit der Klinik für Allgemein-Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie führend auf dem Gebiet mit dieser speziellen Operationsmethode in Deutschland sei und darauf sind wir sehr stolz. In der Ambulanz konnten die Besucher verschiedene Ultraschalldemonstrationen des Bauchraums und der Schilddrüse verfolgen und es fanden Beratungsgespräche des Expertenteams statt. Es sei schon sehr beeindruckend, was hier im Klinikum im Bereich dieser modernen Operationsmethode geleistet wird, stellten einige Besucher nach der OP-Saal Besichtigung, den Vorträgen und von den Einsatzmöglichkeiten der modernen medizinischen Spezialgerätschaften fest.

Sodbrennen ausschalten, Leben einschalten
Gleichzeitig zum Infotag 2016 war  die Firma EndoStim mit einem Info-Stand im Hörsaal 1 präsent. Mit Informationsflyern wurde das von ihnen entwickelte EndoStim II System vorgestellt, das den sogenannten Reflux, den Rückfluss von saurem Magensaft in die Speisröhre blockieren kann, der durch das Versagen des natürlichen Verschlussventils zwischen Magen und  Speiseröhre entsteht. Dieses kleine Gerät arbeitet als kleiner Stimulator, ähnlich wie ein Herzschrittmacher, und wird mittels einer minimalinvasiven OP eingesetzt, vom Arzt drahtlos programmiert und eingeschaltet. Weitere Informationen dazu findet man auf der Homepage unter www.reflux-behandlung.de. Dort findet man alle wichtigen Informationen zu diesem System. (Fotos,Text: Gerhard Manns)

Bericht Osthessen-News v. 06.12.2016