Herz und Hirn in Gefahr

Im Kurhotel Bad Hersfeld wurde am Samstag, 17.11.2012 vom Klinikum Bad Hersfeld ein Patientenseminar mit Schwerpunkten Herzinfarkt und Schlaganfall veranstaltet. Viele interessierte Menschen kamen, um sich die Fachvorträge von namhaften Medizinern des Klinikums anzuhören. Fragen aus dem Publikum wurden gestellt und alle wurden von den Referenten umfassend und kompetent beantwortet.

Dr. med. Reinhard Funck leitete die Veranstaltung.Geleitet wurde die Veranstaltung vom Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Bad Hersfeld, Dr. med. Reinhard C. Funck.
Notarzt Dr. med. Bardo Kürten informierte über Notfallmaßnahmen bei einem akuten Herzinfarkt.
Über die Risikofaktoren für Herz und Hirn klärte Dr. med. Frank Klein auf und machte anhand einer Präsentation auf besondere Risikofaktoren aufmerksam.

Dr. Frank Klein referierte über Diabetes.Nicht beeinflussbar sind Alter, Vererbung und Geschlecht. Beeinflussbare Risikofaktoren sind Rauchen, hoher Blutdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und Stress. Dr. Klein machte deutlich, dass für Männer mit Diabetes ein vierfach und für Frauen ein sechsfach höheres Risiko für einen Herzinfarkt besteht als für Nichtdiabetiker. Jeder dritte Patient mit einer Herzkrankheit hat einen Diabetes mellitus und hat nichts davon bemerkt. Ein gesunder Lebensstil und viel Bewegung kann dieser Krankheit vorbeugen und das Erkrankungsrisiko wird erheblich gemindert. Dr. Klein an alle Raucher: „Das Rauchen ist ein Angriff auf die Blutgefäße, wer das Rauchen aufgibt halbiert das Herzinfarktrisiko“. Wichtig sei auch die jährliche Grippeimpfung im Herbst, sie schützt nicht nur vor Grippe, sondern auch vor den mit der Grippe verbundenen Herzkomplikationen. „Runter vom Sofa, raus in den Wald, das ist die beste Vorbeugung für Krankheiten und hält fit“, so der Rat von Dr. Frank Klein.

Harald Gerlach berichtet über seine Erfahrungen mit dem Herzinfarkt.Dr. Funck befragte den 57 jährigen Harald Gerlach aus Wildeck-Obersuhl über seine Erfahrungen bei seinem auf der Jagd erlittenen Herzinfarkt am 04. August 2012 im Wildecker Forst. „Auf dem Hochsitz hat´s mich erwischt und ich bin mit dem Auto noch bis nach Hause gefahren, hätte ich das nicht so gemacht, würde ich heute nicht hier stehen, bei mir ging es um Minuten“, so Harald Gerlach. Nach der Einlieferung auf die Intensivstation des Bad Hersfelder Klinikums, lag Gerlach vier Tage im Koma und wurde künstlich beatmet. Er bekam mehrere Stents gesetzt, lag drei Wochen im Klinikum, und danach folgten drei Wochen Reha Aufenthalt im HKZ in Rotenburg. Harald Gerlach hat seinen Lebensstil grundlegend umgestellt, er raucht nicht mehr, geht viel mit seinem Hund spazieren, achtet auf ausgewogene Ernährung. Bei seinem Arbeitgeber, Hessen Forst beim Forstamt in Rotenburg, wird er in der kommenden Woche wieder seine Arbeit als Forstwirt aufnehmen. Vorläufig sollen es aber nur leichte Tätigkeiten sein.

Prof. Dr. Markus Horn beantwortet Fragen.Prof. Dr. med. Markus Horn informierte über den Schlaganfall und die modernen Therapieoptionen.
Herzkatheter ja oder nein, und was bringen moderne nuklearmedizinische Durchblutungsmessungen am Herzmuskel, darüber referierte Dr. med. Martin Wagner.

Dr. med. Reinhard Funck beantwortete die Frage wann ist eine Bypass Operation besser und was gibt es neues zur Ballonbehandlung und Stents.

Über neue medikamentöse Therapieoptionen bei koronaren Herzerkrankungen berichtete Dr. med. Eckhard Wilbrand.

Fragen aus dem Publikum.Nach den Fachvorträgen folgte eine Diskussionsrunde mit Fragen aus dem Publikum an die Fachreferenten.
In einem Nebenraum hatte die Deutsche Herzstiftung, die Selbsthilfegruppe Schlaganfall,
die Diabetiker-Selbsthilfegruppe, die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe e.V. und das Deutsche Rote Kreuz mit Reanimationsübungen an Übungspuppen mit Defibrillator Informationsstände aufgebaut. Zusätzlich gab es an einem Stand noch aktuelle Informationen rund um die Einsatzmöglichkeiten eines Herzschrittmachers.

Klinikum Geschäftsführer Martin Ködding, die Leiter der Veranstaltung, Dr. med. Reinhard C. Funck und Prof. Dr. Markus Horn waren mit dem Verlauf und der Beteiligung der Veranstaltung sehr zufrieden. (GM)

Fotos: Gerhard Manns 

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