Berufe im Gesundheitswesen
Schüler informierten sich im Klinikum Bad Hersfeld über Berufe im Gesundheitswesen
Wie man ein Baby wickelt, einen Gips anlegt und den Blutdruck misst, erfuhren zahlreiche Schüler beim Berufsinformationstag des Lehrinstituts für Gesundheitsberufe am Klinikum in Bad Hersfeld. Das Institut hatte alle Schulen angeschrieben, und viele Jugendliche kamen, um sich über die Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung im Gesundheitsbereich zu informieren. Darüber zeigten sich die erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz und der kaufmännische Leiter des Klinikums, Sascha Sandow, sehr erfreut. Künholz wies auf die zukünftige Bedeutung der Pflegeberufe hin und und wünschte sich, dass der ein oder andere als Auszubildender ins Klinikum zurückkommt.
Im Klinikum werden zurzeit 151 Jugendliche ausgebildet. 108 sind in Pflegeberufen tätig, zehn im kaufmännischen Bereich, dazu kommen 30 Diätköche, zwei Köche und ein Techniker für Energie und Gebäudetechnik. Somit ist das Klinikum einer der größten Ausbildungsanbieter im Kreis.
An mehreren Informationsständen konnten sich die Jugendlichen beraten lassen. Auch praktische Vorführungen standen auf dem Programm, wie die Arbeit am Babywickeltisch, das Baby-Bad, das richtige Lagern von Patienten nach einer Operation, die Hygiene-Aktion saubere Hände, Gipsversuche an Arm und Bein, Blutdruckmessen, der Blutzuckertest, Patientenaufnahme, Personal- und Finanzwesen, oder die Besichtigung eines Rettungstransportfahrzeuges des Roten Kreuzes mit Reanimationsübungen an einer Puppe und vieles mehr.
Organspende war Thema Erstmals war auch ein Infostand der „Gemeinschaft der Organtransplantierten e.V.“ (GDO) und der „Deutschen Stiftung Organtransplantation“ (DSO) dabei. Gerd Wagner von der GDO und Wolfgang Langer von der DSO standen für kompetente Auskünfte rund um die Organspende zur Verfügung. Bei Gerd Wagner schlägt schon seit 15 Jahren ein Spenderherz in der Brust, und bisher habe es keine Probleme gegeben.
Auch Fragen zum jüngsten Organspendeskandal wurden von Wagner und Langer beantwortet. Wobei der eigentliche Skandal sei, dass in der Bevölkerung zu wenig Aufklärung zum Thema Organspende betrieben werde, meinten sie. „Aufklärung und nochmals Aufklärung, das ist das Wichtigste“, bekräftigte Gerd Wagner und deshalb sei das Schulprogramm „Entscheidungsfindung, eine persönliche Herausforderung“ gestartet worden. Von der Aktion der Krankenkassen, den Mitgliedern einen Organspenderausweis nach Hause zu schicken, hält Wagner nicht viel, die würden häufig nur im Altpapiercontainerlanden. „Wir müssen unters Volk, in die Schulen und vor Ort die Menschen aufklären, denn dann begreifen viele erst, worum es eigentlich geht. Es muss noch sehr viel Arbeit und Zeit investiert werden, damit sich die Spendenbereitschaft erheblich verbessert.“