Bagger rollen für die Baustraße


Eine Straße für den Bauverkehr: Zwischen Wehneberger Straße und Seilerweg wird aktuell die Baustraße angelegt, über die ab April der Bauverkehr zum und vom Klinikum rollen soll. Das Bild zeigt die Baustelle von der Wehneberger Straße aus gesehen.

Zwischen der Wehneberger Straße und dem Seilerweg rollen seit Kurzem die Bagger. Hinter dem Gästehaus Reinhardt ist jetzt mit der Erschließung der für den Erweiterungsneubau des Klinikums benötigten Baustraße begonnen worden. Über diese sollen dann ab April die Lastwagen vom und zum Klinikum fahren.


Achtung Baustelle: Mit den Arbeiten ist die Firma Giebel aus Eiterfeld beauftragt.

Ausgeführt werden die Arbeiten von der Firma Giebel aus Eiterfeld, Genehmigungsbehörde ist die Stadt Bad Hersfeld. Eigentlich hatte mit der Erschließung schon früher begonnen werden sollen, witterungsbedingt haben sich die Erdarbeiten jedoch ein wenig verschoben. Mit Blick auf den geplanten Start des Erdaushubs am Klinikum im April oder Mai sei dies jedoch unproblematisch, da die ausschließlich für den Bauverkehr gedachte Straße trotzdem im Laufe des Aprils fertiggestellt sein soll, sagt der kaufmännische Direktor des Klinikums, Sascha Sandow. Die Straße wird mit Oberbelag-Asphalt hergestellt und soll wieder zurückgebaut werden, sobald sie nicht mehr benötigt wird. Dies war laut Sandow Bedingung für die Genehmigung. Da die Baustraße teils über private Flächen verläuft, mussten für die Erschließung eigens Nutzungs- und Pachtverträge abgeschlossen werden.

„Die Trassenführung ist das Ergebnis einer intensiven Abstimmung zwischen Stadt, Anwohnern, Eigentümern von Flächen und Klinikum“, so Sandow. „Im Fokus stand dabei natürlich der Eingriff in die Natur, die Verfügbarkeit von Flächen und die Entlastung von Anwohnern.“

Am Verkehrskonzept habe sich seit der Anwohnerinformationsveranstaltung im April 2023 nichts Grundlegendes geändert. Der maßgebliche Bauverkehr werde in beide Richtungen über die Wehneberger Straße abgewickelt. „Die Stadt Bad Hersfeld und wir haben durch intensive Abstimmung mit den Anwohnern eine Lösung gefunden, die nach aktuellem Stand zu keinen verkehrsbedingten Einschränkungen führen wird“, teilt Sandow mit. So werde bei der Errichtung der Baustraße zum Beispiel extra ein Rückstaubereich geplant, damit die Lkw nicht im öffentlichen Straßenraum warten müssen.

Vor allem die Verkehrsführung beziehungsweise -belastung war in den vergangenen Monaten teils emotional diskutiert und kritisiert worden – in erster Linie mit Blick auf die Erweiterung des Klinikums, aber auch grundsätzlich. Die Bürgerinitiative (BI) „Verkehrswende rund um das Klinikum“ hatte über 900 Unterschriften für eine Petition gesammelt, in der unter anderem eine zweite, alternative Zuwegung zum Krankenhaus gefordert wird. Kritik gab es zudem an mangelnder Transparenz und fehlenden Informationen für die betroffenen Anwohner (wir berichteten mehrfach).

Zumindest in dieser Hinsicht hat sich laut Peter Pawlik von der Bürgerinitiative einiges getan: „Die Problematik wurde erkannt und der Austausch mit Stadt und Klinikum läuft inzwischen gut“, berichtet Pawlik, der selbst am Seilerweg wohnt und den Lkw-Verkehr aktuell zu spüren bekomme. Die Baustraße bezeichnet er als „Krücke“, denn der Standort des Klinikums sei eben schlicht nicht optimal, auch ohne die jetzige Erweiterung mit Neubau. Vielmehr hätte man das Krankenhaus schon vor 20 oder 30 Jahren an den Rand der Stadt beziehungsweise näher an die Hauptverkehrsachsen verlegen sollen, anstatt den Mitarbeiter-, Patienten-, Besucher- und Anlieferungsverkehr mitten durch die Stadt zu führen. Der BI sei es darüber hinaus stets wichtig zu betonen, dass sie sich nicht grundsätzlich gegen das Klinikum stelle, sondern lediglich den Standort und das Verkehrskonzept anzweifele.

Auch an anderen Stellen schreiten die Arbeiten für die Erweiterung derweil voran. So sei jüngst etwa ein großer Sauerstofftank verlegt worden, um eine Fluchtbrücke vom Bettenhaus Nord aus bauen zu können, die aus Brandschutzgründen benötigt wird. Darüber hinaus stehe aktuell der Hubschrauberlandeplatz im Fokus.(Quelle: HZ v. 15.2.24,Text,Fotos Nadine Meier-Maaz)

Hier finden Sie den Bericht aus der Hersfelder-Zeitung vom 15.02.2024