100 Tage Herz-Kreislaufzentrum Rotenburg

100 Tage ist es her, dass die Geschäftsleitung am renommierten Herz- und Kreislaufzentrum in Rotenburg in die Hände von Ulrich Meier und Martin Ködding gelegt wurde. Zeit für einen Rückblick und eine Bilanz der vergangenen Monate.

Die Entwicklung im Rückblick

Das Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg wurde in den 70er Jahren aufgebaut, als Herz- und Kreislaufkliniken hervorragende Marktchancen hatten. Im Laufe der Jahre wurde die Herzmedizin in der Fläche mehr und mehr aufgerüstet.  Während für die Kardiologie aufgrund der demografischen Entwicklung noch weiteres Wachstum erwartet wird, prognostizieren Experten für die Herzchirurgie kein nennenswertes Wachstumspotenzial, auch weil mehr und mehr Eingriffe minimalinvasiv (kathetergestützt) durchgeführt werden. Das Herz- Kreislaufzentrum hat in den vergangenen 15 Jahren, seit seiner Insolvenz im Jahre 2001, keine zukunftsfähigen neuen Geschäftsfelder aufgebaut. Die wirtschaftliche Situation hatte sich kontinuierlich verschlechtert. Dies mündete in den Verkauf des Unternehmens an das kommunale Klinikum Bad Hersfeld.

Wirtschaftliche Trendwende 2017

Für das Geschäftsjahr 2017 prognostiziert die Unternehmensleitung eine Bilanz mit positivem Ergebnis. Geschäftsführer Martin Ködding zum Businessplan: „Wir werden bereits im Jahr 2017 mit schwarzen Zahlen die Trendwende erreichen. Das Herz- und Kreislaufzentrum wird wirtschaftlich gestärkt aus der zukunftsorientierten Entwicklung hervorgehen.“

Insgesamt wurden bisher über 30 Mio € investiert. Genannt seien hier der Immobilienerwerb, die Bereitstellung von Investitionsmitteln für den Umbau dreier patientengerechter Stationen Geriatrie und Neurologische Reha und eine Anschubfinanzierung. Zufrieden zeigen sich die beiden Geschäftsführer Ködding und Meier mit der Gesamtentwicklung des Herzzentrums der letzten 3 Monate: „ Es ist ein wachsendes Miteinander zu spüren“, so Ulrich Meier und fügt als Beispiel das Engagement der Mitarbeiter  bei der Vorbereitung der Bauarbeiten rund um die Geriatrische Rehabilitation mit an. „Mitarbeiterorientierung und Vertrauensbildung sind wesentliche Bausteine im Prozess der Konzernbildung. Zum Beispiel wird künftig ein Mitarbeitervertreter aus dem Herz- und Kreislaufzentrum im Aufsichtsrat des Klinikums vertreten sein.“ Ebenso wird die in den vergangenen Jahren heruntergefahrene Mitarbeiterzahl wieder dem steigenden Bedarf angepasst.

Anerkennung und Dank äußerte anlässlich der 100-Tage-Bilanz auch Landrat Dr. Michael Koch als Aufsichtsratsvorsitzender des kreiseigenen Klinikums: "Ich bin mit den Schritten, die wir bis jetzt gegangen sind, überaus zufrieden und möchte der Geschäftsführung und den Mitarbeitern für ihr Engagement und ihr beherztes Handeln danken. Schritt für Schritt bringen wir das HKZ gemeinsam wieder auf Erfolgskurs."

Strategischer Ansatz und operative Umsetzung

Die Klinik bleibt Herz- und Kreislaufzentrum mit den langjährig etablierten Fachgebieten der Herzchirurgie und der Kardiologie sowie der Kardiologischen Rehabilitation. Die Profile dieser Bereiche werden geschärft, neue Bereiche werden aufgebaut. Hier wird für das moderne TAVI-Verfahren (Transkatheter-Aortenklappen-Implantation) die Zertifizierung angestrebt, die Planungen für eine Implementierung von Cardio-MRT und Cardio-CT laufen. Der Bereich Elektrophysiologie wird ausgebaut und zu einer selbständigen Einheit aufgerüstet. Die Rehabilitation wird mit renovierten Räumlichkeiten ausgestattet und sie verstärkt ihr Engagement rund um Patienten mit Diabetes. Die Gruppe der dialysepflichtigen Patienten werden in Kooperation mit dem Kuratorium für Heimdialyse (KfH) betreut.

Die Planungen zur Einrichtung und zum Umbau der Geriatrie und Neurologie sind abgeschlossen und die Baumaßnahmen haben begonnen. Der Starttermin liegt im September 2016 für zunächst 24 Patienten. Prof. Dr. Markus Horn wird Chefarzt der Klinik für Neurologie und Geriatrie auch am Standort Rotenburg. Für beide Kliniken kommt je eine Oberärztin aus Bad Hersfeld zur Komplettierung des Teams hinzu. Standortübergreifende Maßnahmen zur Konsolidierung der doppelt vorgehaltenen Angebote im Bereich der Verwaltung sowie der Medizin komplettieren den breiten Fächer des aktuellen Tagesgeschäftes.

Bericht aus der Hersfelder Zeitung vom 28.07.2016